Anonyme Spurensicherung

Wir, die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh möchten am Anfang dieses neuen Jahres über ein wichtiges Thema informieren.

Nach sexueller Gewalt bzw. einer Vergewaltigung kommt es selten zu einer Anzeige. Die Opfer sind häufig traumatisiert, das Thema ist stark mit Schamgefühlen besetzt, zumal es sich oft um Täter aus dem nahen sozialen Umfeld handelt. Gerade deshalb erstatten die Betroffenen häufig nicht direkt Anzeige. 

Dennoch ist es wichtig, zeitnah nach der Tat die Spuren sichern zu lassen. Daher möchten wir auf das Angebot der „Anonymen Spurensicherung“ in den Gütersloher Krankenhäusern aufmerksam machen. Das Verfahren wird sowohl vom Städtischen Klinikum als auch vom Elisabeth Hospital unterstützt.

Die von sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen sollten sich unverzüglich nach der Tat, möglichst ungewaschen und in der zur Tatzeit getragenen Kleidung, in eine der genannten Kliniken begeben, um Spuren der Tat anonym zu sichern. Diese Spuren werden für 10 Jahre im rechtsmedizinischen Institut Münster aufbewahrt. Das Opfer hat folglich zehn Jahre Zeit, eine Anzeige zu erstatten und muss sich damit nicht direkt nach der traumatischen Erfahrung auseinandersetzen. Im Falle einer Anzeige übernimmt die Polizei die Spurensicherung. 

Die Beratungsstellen im Kreis Gütersloh, wie die „Frauenberatungsstelle/Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt“ oder „Trotz Allem“ unterstützen Opfer von sexualisierter Gewalt und Belästigung. Weitere Hilfsangebote finden Sie in unserem Flyer.